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Vororientierungen [Stand 1985]                                 Seite 120
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Deutsche Welle (DW)


1) Aufnahmeräume (heutige Situation kurzgefaßt)

   Der Sendesaal des DLF steht der DW zur Mitbenutzung offen (vgl. unter
DLF). Für eventuelle Kammermusikvorprodukionen existiert im eigenen
Funkhaus ein Mehrzweckstudio.


2) Rahmendaten zur Entwicklung

   1951 verstärkten sich in der ARD die Bemühungen, die nach dem Krieg
nicht wieder aufgenommenen Kurzwellen- und Langwellendienste neu zu
beleben, wobei das besondere Interesse zunächst der Wiedereinführung und
Institutionalisierung eines Kurzwellen-Überseedienstes galt. Vom 24.
Dezember 1952 an gab es Probesendungen, wenig später, am 3. Mai 1953,
begann unter der Bezeichnung "Deutsche Welle" der regelmäßige Sendebe-
trieb. (Beachte: Man verwechsle diese Deutsche Welle nicht mit der
Sendeeinrichtung "Deutsche Welle G.m.b.H." der Weimarer Republik. Dies
war ein Langwellensender, vgl. DLF. Der direkte Kurzwellenvorläufer
der heutigen Deutschen Welle war - rein technisch gesehen, versteht sich
- der von den Nationalsozialisten Mitte der 30er Jahre vehement
vorangetriebene "Deutsche Kurzwellensender.")
   Untergebracht war die neu gegründete "Voice of Germany" zunächst im
Kölner Funkhaus des WDR (bzw. NWDR), Wallrafplatz 5. Hier konnten die
nötigsten Studioeinrichtungen mitbenutzt werden. 1961 mußte man sich
dann völlig umorientieren: Der Sender war durch ein Bundesgesetz vom 29.
November 1960 über die Errichtung zweier "Rundfunkanstalten des Bundes-
rechts" eine Anstalt des öffentlichen Rechts geworden (die zweite ange-
sprochene Anstalt ist der DLF, siehe dort; zur ganzen Entwicklung vgl.
Bausch 1, 1980). Um nun als Auslandsrundfunk der Bundesrepublik Deutsch-
land den neuen erweiterten Aufgaben gerecht zu werden - die Sendetä-
tigkeit in eigener Verantwortung hatte am 1. Januar 1962 begonnen -,
wechselte die DW im Juli 1962 in ein zum Funkhaus hergerichtetes
Bürohaus im sogenannten Antoniter Hof, Köln, Brüderstraße 1 (Beginn des
Sendebetriebs dort: 1. August 1962). Bei diesem einen Haus blieb es
allerdings nicht; man "expandierte" derart, daß immer mehr Abteilungen
ausweichen mußten. Wie, das macht allein schon das Weiterwandern der
(Verwaltungs-)Anschrift deutlich: Hohenzollernring 62 (ab ca. 1968),
Bonner Straße 211 (ab ca. 1972). Seit Oktober 1980 jedoch dürfte wohl
mit der Aufnahme des Sendebetriebs im neuen Doppelfunkhaus, Köln-
Marienburg, Raderberggürtel 40, der endgültige Sitz feststehen. Neben
zahlreichen Wort- und Hörspielstudios verfügt man hier auch über ein
Mehrzweckstudio (rd. 500 cbm), das, wie es in einem allgemeingehaltenen
Überblick heißt, für "kleine Klang-Körper-Aufnahmen" geeignet sei.
Außerdem kann bei Bedarf auf den im Kapitel DLF beschriebenen DLF-
Sendesaal zurückgegriffen werden.
   Ob die DW jemals eigene Strawinsky-Aufnahmen produziert hat, ist
nicht bekannt. Zu erwarten ist es jedenfalls nicht, denn der Musikanteil
am Gesamtprogramm beträgt überhaupt nur etwa 30 Prozent (Angabe von
1980), und selbstverständlich wird versucht, mit dieser zur Verfügung
stehenden Sendezeit ein möglichst breites Spektrum abzudecken. Eine
bevorzugte Stellung nimmt innerhalb des musikalischen Repertoires die
Folklore aller Erdteile und Länder ein. Dennoch wird auch das, was man
landläufig unter "Klassik" versteht, geboten, selbst zeitgenössische
Richtungen sind vertreten. Aber wie Stichproben zeigten, scheinen
Beiträge dieser Art meist Schallplattenwiedergaben oder Senderübernahmen

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Vororientierungen                                              Seite 121
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zu sein.


                            Abbildungen
                    Doppelfunkhaus DW/DLF: Fotos
               vgl. Literaturverzeichnis (fehlt noch)


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[dw]

Fassung 1985, Online: 15.9.2002, Version: 1.01, 24.10.2002 (Erläuterung: Intro 2002 ff.)

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