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Kelkheim                                         Themen-Auswahlliste - 1
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                      Themen-Auswahlliste


Stadt Kelkheim (Hg.), Kelkheim in der Zeit des Nationalsozialimus, Eine
Spurensuche, Societäts-Verlag 2018
Einschätzung: In Kelkheim das Neue Große Vertuschen

Kelkheim, NS-Stadtzusammenschluß 1938
Dokumentation: Drei Karteikarten aus dem Dritten Reich

Dokumentation einer staatspolitischen Stellenausschreibung
im Dritten Reich (in Vorbereitung)

Kelkheim und seine Möbelwerkstättenblase im Dritten Reich

In Kelkheim das Neue Große Vertuschen, zweiter Teil
Lesungen am 14. November 2018 im Plenarsaal des Rathauses
Somnambule Sonderwelt, interessengebundene, -befangene Realitäts-
verweigerung (in Vorbereitung)

Möbelausstellungen in Kelkheim, Eppstein, Vockenhausen usw.
(in Vorbereitung)

Abteilung "Personen": Lebensdaten, Biographien
(in Vorbereitung)

NS-Geselligkeit
(Kameraderie, Vereine, Feuerwehr, Sport, Kirchweih, Fastnacht,
Weihnachten usw.)
(in Vorbereitung)

In Kelkheim das Neue Große Vertuschen, dritter Teil
"Ich bin ein Kelkheimer Bub", Ein Jahrhundert mit den Augen des
Polizisten Josef Becker, Von Katharina Schaaf
Kelkheim 2018, erschienen laut Amazon am 1. Februar 2019, Taschenbuch
Lesebericht und Einspruch (in Arbeit):
Zum Spannungsfeld zwischen kalkulierter Selbststilisierung und
hypnotisierter Huldigungsbiographie. Im Nazi-Feldwebelton - Nachkriegs-
erschrecken in der "Mühlgaß" (Mühlstraße) und am Klosterberg.

Heidi Stögbauer: Jüdisches Leben in Kelkheim - Eine Spurensuche
zwischen Sommerfrische und nationalsozialistischem Terror, Seite
44-47 in:
Jüdisches Leben im Main-Taunus-Kreis, Broschüre, 63 [64] S.,
Hg. Kreisausschuss des Main-Taunus-Kreises, Hofheim am Taunus
[2019], Reihe: Kunst und Kultur im Main-Taunus-Kreis 2
Editionsmangel: In der Broschüre ist kein Veröffentlichungsjahr
angegeben, erschienen ist sie jedoch 2019 (und zwar im September).
Zu Stögbauers Artikel: Im Kelkheimer Buch von 2018 (siehe oben und
andernorts) kann der historisch gravierende Fehler bewundert werden,
daß die Ortschaften Fischbach, Ruppertshain und Eppenhain unter
"Kelkheim" laufen. Einst waren sie aber, so auch im Dritten Reich und
lange danach, selbständige Gemeinden. Dementsprechend ist natürlich
ein solches umstandsloses, unerklärtes oder wie auch immer verdecktes
Verschieben hier mit Recht angemahnt worden, dennoch macht Stögbauer
in ihrem Artikel den Fehler erneut. Was ist denn daran so schwer zu
begreifen? Niemand, der zumindest noch die Verhältnisse der Nachkriegs-
zeit und der 1950er Jahre erlebt hat, käme auch nur im Entferntesten
auf den Gedanken, die drei Dörfer von damals mit Kelkheim in Verbindung
zu bringen. Ein seltsames Denken von heute aus ist das, völlig unexakt
und ahistorisch. Auch bestanden ideologieinhaltlich und vom ganzen
nationalsozialistischen Anspruch her zwischen den drei ländlichen
Dorfgemeinschaften und dem wirtschaftspolitisch reichsweit bis in
höchste Stellen hinein agierenden Kelkheim erhebliche Unterschiede.
Das muß man ohne jede Abstriche deutlich im Blick haben. Ein Einebnen
der Konturen ist bei der Aufarbeitung ohne Zweifel ein Weg in die
falsche Richtung.
Wenn die Information stimmt, die diesem Verf. vorliegt (und es bestehen
bislang keine trifftigen Zweifel), dann gab es in den ersten Jahren des
Dritten Reichs in Kelkheim, also im Kelkheim an sich, ein jüdisches Ge-
schäft {*1}. Konkret weiterführende Einzelheiten sind allerdings nicht
bekannt {*2}, und soweit zu sehen, scheint diese (vermeintliche) Mut-
maßung überhaupt völlig neu zu sein. Wie auch immer, von Nachkriegserin-
nerungen ausgehend, wird drei oder vier möglichen Adressen nachgegangen,
eine davon läge jedoch vielleicht halb in Münster, also erst ab dem
1.4.1938 wirklich in "Kelkheim" (Besprechung des Stögbauerschen Artikels
ist nicht geplant, weil er im Großen und Ganzen auf bereits Veröffent-
lichtes zurückgreift, doch wird auf die Broschüre in etwas erweiterter
Form hingewiesen, dies kann aber erst geschehen, wenn sie in Gänze hier
vorliegt, 18.9.2019; ist hier inzwischen eingetroffen, 20.9.2019).

   {*1} Zu "jüdisches Geschäft": Dieser Begriff ist eigentlich Unsinn.
        Im primären Sinn kann ein "Geschäft", ein Ladengeschäft ist
        gemeint, nicht jüdisch sein. Man würde auch nicht von einem
        katholischen Geschäft sprechen. Ein "jüdisches Geschäft" im
        einfachen Sinn weist separierende, wenn nicht diskiminierende
        oder sogar rassistische Inhalte auf. Ganz eindeutig wird die
        Herabsetzung oder sogar der Rassismus, wenn man "jüdisches
        Geschäft" in übertragener, tendenziöser Vorstellung "einsetzt".
        Man sieht, wie problematisch der Begriff "jüdisches Geschäft"
        ist. Und in diesem Zusammenhang ist zu fragen, was eigentlich
        ist "jüdisches Leben"? "Jüdisches Geschäft" mag hier stehen
        bleiben als "stenographischer" Kurzbegriff, doch weitverbreitet
        (bis in die Geschichtswissenschaft hinein) wird einfach so
        geredet. Man sollte das Nachdenken mehr üben.
        Wer zweifelt, das wär' doch versponnene Denke, der sollte den
        glänzend geschriebenen Artikel von Ocan Zakariya Keskinkiliç
        studieren: Gerechtigkeit, Stammbaumdebatte: Wann ist man denn
        jetzt Deutsch? www.bento.de, 13./14.7.2020. Eine Lesestunde
        wert dürften auch die schon vor längerer Zeit geschriebenen
        Ausführungen dieses Verf. zu "Negerküssen", "Mohrenköpfen" und
        dem scheinbar so objektiven Hilfsbegriff "afro-amerikanisch"
        sein.

   {*2} Diese Aussage stimmte so schon bei ihrer Abfasssung nicht ganz
        mit dem Quellgehalt überein. Der Informant, einst Mitglied u.a.
        in der NSDAP, hinterließ nämlich dazu das folgende 1947 proto-
        kollierte, in mehrfacher Hinsicht aufschlußreiche Bild: "[...]
        so holte sich unser Heitzer [sic] sein Frühstück manchmal in
        einem jüdischen Geschäft in der Nachbarschaft, in einer öffentl.
        [öffentlichen] Versammlung wurde natürlich gleich vorgetragen,
        dass der Heitzer der Fa. [Firma] [...] bei Juden kaufe [...]",
        Nachtrag 31.10.2019).
        Im Zusammenhang mit Münster liegt zudem eine schriftliche Aus-
        sage eines Münsterers vom 9.10.1945 vor: "Als ich in einem jüdi-
        schen Geschäft kaufte, wurde ich von S.A. Leuten belästigt und
        erhielt einen Kinnhaken [...]".
        Ferner wurde diesem Verf. gegen 2005 erzählt, in Hornau wäre
        eine junge Frau versteckt worden (Nachträge 6.3.2020).

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                        Erhält einen speziellen Platz
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Hornauer Straße 100, klammheimlicher Abriß, wie über Nacht, in der Woche
zum Samstag, dem 29. Februar 2020: Mustergültige Verwaltungsfehlleistung
des Kelkheimer Magistrats, wie so oft in Kelkheim: ein kulturelles,
ästhetisches und sozialpolitisches, eigentlich ein sozialteleologisches
Desaster, fröstelnde Kaltschnäuzigkeit, "Neubau eines Mehrfamilienhauses
(3 WE) mit Carport [sic]" (Bauschild, versteckt) mit pressierendem Ab-
lenkungstempo schon zu Gange, zu durchdenken ist dennoch in Ruhe Hein-
rich Heines Satz "Wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch
Menschen", in Vorbereitung: Sonder-Pinnbrett (1.3.2020, 10.3.2020).












[thema]

Online: 12.3.2018, Version: 1.26, 16.11.2020

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Bearbeitungen und Kommentare (c) Diethelm Paulussen (siehe Titelseite)